Ulla Reiters Figuren treffen den Betrachter mit Wucht: Sie verblüffen und irritieren zugleich. Widerspruch erzeugt die Künstlerin in erster Linie über das Material, denn die martialisch stark erscheinenden Giganten sind allesamt aus weichem Schaumstoff.

Paragone wird der Wettstreit zwischen Skulptur und Malerei genannt. “Während die Malerei ihre illusionistischen Fähigkeiten, ihren Erfindungsreichtum und die Möglichkeiten der Nachahmung der Natur mit perspektivischen und koloristischen Mitteln ins Feld führte, berief sich die Bildhauerei auf ihre Mehrdimensionalität, die haptischen Qualitäten und ihre Materialität.

Ihre Skulpturen sind von Comicfiguren aus der Konsumwelt beeinflusst. Die in dieser Welt gewalttätigen Helden entwickelt Reiter durch barocke Ornamente, veränderte Proportionen und einen bunten Mix aus unterschiedlichen Bezugsquellen weiter.

Neben ihren bekannten großen Schaumstoff- Skulpturen liegt Ulla Reiters künstlerische Heimat auch in der Zeichnung. In ihren Graphitzeichnungen entwirft sie tierische und menschliche Charaktere, die Fantasiewelten zu entspringen erscheinen.

Skulptur /// Teils assoziativ, teils in direkter Bezugnahme auf die Konsum-, und Online-Spielwelt – welche Kampfeslust unreflektiert oder bewusst einsetzt – oder auf zeitgenössische Bildquellen, lassen die Skulpturen aus Weichem Hartes werden und aus Starkem Sanftes.